Mindful Eating: Wohlbefinden durch bewussteres Essen
Achtsames Essen ist eine Technik, die uns hilft wieder mehr Bewusstsein in unseren Alltag zu bringen. Mehrere Studien beweisen, dass der bewusste Umgang mit unseren Mahlzeiten zu gesundem Gewichtsverlust, einem stabileren psychischen Zustand und einem besseren Allgemeinwohl führt. Wie Mindful Eating funktioniert und wie du damit starten kannst, liest du in diesem Artikel.
Ein Konzept aus dem Buddhismus
Achtsames Essen findet seinen Ursprung im Konzept der Achtsamkeit aus dem Buddhismus. Zusammengefasst bedeutet es, dass auch automatisch ablaufende Tätigkeiten und Funktionen wie das Atmen, Gehen oder eben das Essen konzentriert und mit vollstem Bewusstsein ausgeführt werden. Gerade diese Abläufe rücken in der heutigen schnelllebigen Zeit in den Hintergrund und ihnen werden nur wenig Beachtung geschenkt. Der Sinn der Achtsamkeit beschreibt weitergehend, dass der Geist unter Kontrolle gebracht wird und zur Ruhe kommt. Für viele Yogis ist die Achtsamkeit ein Teil des achtfachen Pfades, welcher zur Erlösung von Leid führt. Dieses Thema geht tief in die Marterie ein. Wir wollen uns in diesem Artikel auf die Achtsamkeit in Kombination mit Essen konzentrieren.
Was bedeutet Mindful Eating?
Achtsamkeit bzw. im Englischen: „Mindfulness“ definiert die Nahrungszufuhr mit allen Sinnen. Die Nahrung wird wahrgenommen und wertgeschätzt. Die Ausführung soll ein Erlebnis darstellen. Die eigenen körperlichen und mentalen Bedürfnisse sollen gespürt werden. Weitere wichtige Punkte beim Mindful Eating sind:
- Das langsame Essen ohne Ablenkung
- Essen bis das Sättigungsgefühl eintritt und nicht darüber hinaus
- den Hunger erkennen und von Heißhunger und Appetit unterscheiden können
- Wahrnehmung von Farben, Gerüche, Geschmäcker und Textur der Nahrungsmittel
- Dankbarkeit für die Speise empfinden
Warum Mindful Eating sinnvoll ist
Gehe in dich hinein und überlege für dich selbst: wann war der letzte Moment, in dem du bei vollstem Bewusstsein dich der einen Sache gewidmet hast? Viel zu gerne fallen wir in ungesunde Muster und versuchen uns auf mehrere Dinge gleichzeitig zu fokussieren. Innerliche Unruhe ist eine häufige Auswirkung dessen. Diese resultieren gerne in Stress und Ängste. Achtsames Essen löst nicht alles in Luft auf, kann aber ein Anfang in die richtige Richtung sein ein bewussteres und erfüllteres Leben zu führen. Vorteile sind unter anderem:
- Du kannst dem hektischen Alltag für einen Moment entfliehen und gönnst dir und deinem Körper einen Moment Ruhe.
- Es geht nicht darum einen strikten Plan wie bei einer Diät zu verfolgen, sondern dein Essverhalten langfristig gesünder zu gestalten.
- Im Moment der Ruhe kann dein Verdauungssystem ebenfalls innehalten und entspannen
Es ist erstaunlich welche Langzeiteffekte hastiges Essen im Alltag mit sich bringen. Bluhochdruck, starkes Übergewicht mit meist bauchbetonten Fetteinlagerungen, ein gestörter Stoffwechsel und ein erhöhter Blutzuckerspiegel sind nur einige der Nachteile, die enstehen können, wenn wir das Essen zwischendurch in uns hineinschlingen.
Mindful Eating: So gelingt es
1. Trenne dich für einen Moment von jeglicher Ablenkung
Du hast dir dein Essen bestenfalls mit etwas Mühe zubereitet. Es geht beim Essen dann auch nur um dein Essen. Lege also deine digitalen Geräte wie Smartphone oder Tablet einmal weg. Distanziere dich von Laptop und Fernseher und nehme den Moment bewusst wahr.
2. Erkenne deinen Hunger + nehme kleine Portionen zu dir
Frage dich: Bin ich hungrig, und wenn ja, in welchem Maße? Hierfür kannst du deinen Hunger kurz in Gedanken an einer Skala von eins bis zehn messen. Je nach Hunger entscheidest du dich für die Größe deiner Portion.
3. Mit allen Sinnen: atmen, kauen, riechen, schmecken, sehen
Mit dem Fokus auf deinem Atem fällt es dir leichter im Hier und Jetzt anzukommen. Nehme drei tiefe Atemzüge. Bleib mit jedem Bissen bei deinem liebevoll angerichteten Essen auf deinem Teller. Kaue gründlich und nehme z.B. deine Kaubewegungen wahr. Inhaliere den Duft der Gewürze, schmecke mit Genuss und sehe dein Essen.
Nach dem Essen kannst du für einen kurzen Moment wahrnehmen, was sich in dir verändert hat. Wie ordnest du jetzt deinen Hunger auf deiner Skala ein? Vielleicht merkst du sogar eine gleich eine Veränderung für deinen mentalen Zustand. Mit einem sortierten Kopf nach einer kleinen Pause kannst du dich nun wieder deinen weiteren Aktivitäten widmen.