Ahwas: die Kaffeekultur Ägyptens
Die Welt liebt den Kaffee. Einige kommen morgens erst so richtig in die Gänge, wenn der frische Duft am Morgen in die Nase steigt und die erste Tasse geleert ist. Kaffee ist ein Genussmittel und wichtiger Bestandteil des Alltags geworden – und das auf der ganzen Welt. Wenn du bereits schon einige Male im Breakers Hotel genächtigt hast, ist es umso interessanter zu wissen, dass Ägypten in Bezug auf Kaffee eine richtige Geschichte zu erzählen hat.
Die Kaffeekultur im arabischen Raum hat sich seither im Vergleich zu wirtschaftlich starken Ländern eher weniger weiterentwickelt. Der Ursprung des Wortes “Kaffee“ lässt sich dennoch auf das arabische Wort qahwa zurückführen. Die Quelle der Kaffeekultur, wie wir sie heutzutage kennen, ist nämlich diesem Land, und insbesondere der Hauptstadt Kairo quasi entsprungen.
Kairo und der Kaffee mit Zukunft
Qahwa ist im arabischen Raum die Bezeichnung für ein anregendes Getränk, ursprünglich auch Wein, mit Bezug auf die Ursprungsregion Kaffa, eine Provinz im Südwesten von Äthiopien. Sogenannte bayt qahwa sind Orte, an denen Kaffee ausgeschenkt wirkt. Der Kaffee ist heiß, schwarz und gewöhnlich sirup¬artig. Wer in Eile trinkt, stößt schnell auf den dicken Bodensatz, der aber laut Kairoer perfekt ist, um daraus die Zukunft zu lesen.
Ahwas prägen bis heute das Bild der Stadt Kairo
Ein konservativer Imam verbot im Jahr 1511 den Einheimischen in Mekka das Kaffeetrinken – dieser sei unislamisch. Der Sultan von Kairo hingegen setzte sich aufgrund wirtschaftlicher Vorteile für die rot-bräunlichen Bohnen ein – vermutlich war er selbst ein Kaffeeliebhaber. Zu dieser Zeit gab es für junge Leute nur ein kleines Angebot an Orten für den sozialen Austausch. Die Verbindung mit dem Kaffeetrinken ließ dann die „Ahwas“ – Kaffeehäuser entstehen. Plätze, an denen Ideen und Gedanken ausgetauscht werden können. Noch heute wird sich auf niedrigen Stühlen am Straßenrand niedergelassen, um die dunkelbraune Köstlichkeit bei einem netten Gespräch zu genießen. Kaffee in Ägypten ist also ein Getränk mit gesellschaftlicher und kultureller Rolle.
Traditionelle Kaffeeröstung wie bei den Bedouinen
Die Bohnen wurden für den typischen Kaffeegeschmack in einer großen Eisenpfanne geröstet. Im Anschluss grob gemahlen oder mit dem Mörser zerstampft, um dann mit Wasser und Zucker in einem Jabana gut aufgekocht zu werden. Diese traditionelle Art der Zubereitung findet sich bis heute bei den Beduinen und in den Golfstaaten. Mit etwas Glück auch am Straßenrand.
Tipps für die Kaffeebestellung
Wer in diesem Land während seines Urlaubes einen waschechten ägyptischen Kaffee bestellen möchte, trifft häufig auf erwartungsvolle Augen der Bedienung. Das Heißgetränk wird gezuckert zubereitet und so ist die Zuckerangabe Teil der Bestellung. Im Regelfall kann einfach „mazboot“ bestellt werden.
- leicht süß – arriha
- mittelsüß – mazboot
- sehr süß – ziyada
- ungezuckert – sada (eher bei traurigen Anlässen/Beerdigungsfeiern)
Mit dem ganzen Wissen kann der Kaffeebestellung nichts mehr im Weg stehen. Viel Erfolg und guten Genuß!
